Über die Entstehung der Rehhofsiedlung

Der Nachholbedarf an Wohnungen war nach dem Zweiten Weltkrieg überaus groß: Immerhin bestanden 1951 noch 48 Prozent aller Wohnungen aus Zimmer und Küche. Hinzu kam, dass die Übersiedlung der zahlreichen Bewohner von Notbehausungen in feste Quartiere vorerst nur schleppend vorranging. Wie langsam sich dieser Zustand änderte, zeigt eine Erhebung im Jahr 1959, in der 6 794 Barackenbewohner gezählt wurden - darunter 59 Familien mit vier und mehr Kindern, die jeweils weniger als 40 qm Wohnfläche zur Verfügung hatten. Erst 1962 wurde das letzte große Barackenlager an der Alpenstraße in Salzburg Süd aufgelöst.

Die Erwartungen der meisten Wohnungssuchenden konzentrierten sich auf den Bau geförderter Neubauwohnungen, die ihre Bewohner mit damals noch keineswegs alltäglichem Komfort wie Badezimmer, Zentralheizung, Einbauküche etc. verwöhnten. Wohnen im "Hochhaus" mit Lift galt Anfang der 1960er-Jahre als modern und daher erstrebenswert. Ganze Stadtviertel wurden innerhalb weniger Jahre aus dem Boden gestampft. Beispiele dafür sind vor allem die "Volkssiedlung" Salzburg-Taxham sowie die rasche Verbauung weiter Teile von Lehen. Auch außerhalb der Landeshauptstadt kam es zum Bau von Großsiedlungen - z. B. eben der Rehhofsiedlung in Hallein, die der Wohnungsnot in der zweitgrößten Stadt Salzburgs abhelfen sollte.

Aufschluss über die Entstehung der Rehhofsiedlung gibt ein Brief des Österreichischen Siedlungswerkes vom 17.04.1951 an den Weihbischof von Salzburg, Dr. Johannes Filzer, worin dieser um die kirchliche Weihe des Siedlungsgeländes „Rehhof“ anlässlich der Spatenstichfeier am Samstag den 21.dM gebeten wird.

Darin wird über die Vorbereitungsarbeiten für die Siedlung folgendes geschrieben: „Mit den Vorbereitungsarbeiten für die Rehhofsiedlung bei Hallein wurde vor Jahresfrist begonnen und vorerst ein Grundstück im Ausmaß von 7,5 Hektar von der Kongregation der Halleiner Schulschwestern käuflich erworben, welches in der Folge mit einem nächstgelegenen, zur Verbauung besser geeigneten Grundstück des Rehhofbauern Golser getauscht wurde. Auf diesem Gelände sollen nur 103 Siedlungshäuser, 1 Kirche und ein Kindergarten für die Halleiner Schulschwestern entstehen wobei die Finanzierung der Kirche und des Kindergartens durch freiwillige Spenden gesichert und durch die Eigenarbeit der Siedler erleichtert werden soll. Für das Jahr 1951 (1. Bauetappe) ist die Errichtung von 48 Siedlerstellen geplant.

Der Kirchenbau

Obwohl die Absicht, in der Rehhofsiedlung eine Kirche zu erreichte, seit den Anfängen der Besiedlung bestand, war wegen Geldmangels aber an einen Kirchenbau vorläufig noch nicht zu denken, sodass die Gottesdienste in der „Notkirche“ gefeiert wurden, welche in dieser Zeit Mittelpunkt des kirchlichen Lebens war. Erst als zu Beginn des Jahres 1964 der hochherzige Gönner, der Hochwürdige Kanonikus und Pfarrer i.R. Josef Lahnsteiner aus Hollersbach den Ertrag seiner Heimatbücher als Zuwendung zur Verfügung stellt, konnte an die Verwirklichung geschritten und der Bau zur Vergabe ausgeschrieben werden. Noch im Sommer 1964 wurde die Baugrube ausgehoben und bis zur Jahreswende die Grundmauern betoniert. Im Rupertusblatt vom Ostersonntag, 18. April 1965, war zu lesen: „Eine neue Kirche in der Rehhofsiedlung bei Hallein im Entstehen. Am Ostermonat, dem 19.0 April wird um 16.00 Uhr der Hochwürdigste Herr Erzbischof den Grundstein weihen und anschließend bereits innerhalb der neuen Kirchenmauern das erste heilige Messopfer feiern“. Noch im Jahre 1965 wurde der Rohbau fertig gestellt, so dass man während des Sommers aus der Notkirche zu den Gottesdiensten schon in den großen Raum übersiedelte, im Winter allerdings kehrte man wegen des Fehlens der Heizung wieder in die Notkirche zurück.

Quelle: Ausstellung anlässlich 60 Jahre Kirche Rehhof

Im Jahr 1951 wurden die ersten Häuser der Rehhofsiedlung errichtet. 1955 wurde in Rehhof eine Seelsorgestelle eingerichtet. Die Heilige Messe wurde bis 1967 in einer Notkirche im heutigen Pfarrhof und bis 1988 im heutigen Pfarrsaal gefeiert. 1965 erfolgte mit Erzbischof Andreas Rohracher die Grundsteinlegung für den Kirchenbau. 1970 wurde ein Pfarrkindergarten begonnen. 1977 wurde der erste Pfarrgemeinderat gewählt. 1979 wurde die Pfarrbücherei eröffnet. 1981 wurde dem Kirchturm ein Kreuz nach einem Entwurf des Architekten Clemens Holzmeister aufgesetzt. 1981 wurde bei der Kirche eine Spielwiese mit einem Fußballplatz eröffnet. 1982 wurde mit Chorleiter Renato Liberda ein Kirchenchor gegründet. 1986 wurde mit dem Ausbau der Kirche nach den Plänen des Architekten Dietrich aus München begonnen. Die Kirche wurde 1988 geweiht, die Glocken 1989, beides mit Erzbischof Karl Berg. 1998 wurde die neue Orgel mit Dechant Richard Schwarzenauer geweiht. 2008/2009 erfolgte eine Generalsanierung der Kirche und des Pfarrzentrums, 2010 wurde der Turm saniert. 2013 wurde mit Erzbischof Alois Kothgasser das Jubiläum-25-Jahre-Kirchweihe gefeiert

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_Hallein-Rehhof

Die Rehhofsiedlung

Die Halleiner Schulschwestern auf der Suche nach einem anderen Mutterhaus

Als in der Endphase des Ersten Weltkriegs die Beschaffung von Lebensmitteln und speziell von Milch immer schwieriger wurde und damit die Versorgung der Halleiner Klosterschwestern und der im Internat untergebrachten Schülerinnen gefährdet war, griffen die Schwestern zur Selbsthilfe: Am 7. Juni 1918 ersteigerten sie ein Bauerngut im Burgfried, das schon mehrmals seinen Namen gewechselt hatte und schließlich als Annahof bekannt war. Innerhalb kurzer Zeit standen statt der anfänglich zwei Kühe 10 Rinder im Stall, mit deren Milch das Mutterhaus und die Schulinternate sowie verschiedene Hilfsaktionen versorgt werden konnten. Um den Viehbestand weiter zu vergrößern, fehlten allerdings die notwendigen Felder. Daher wurde im November 1931 in Taxach-Rif ein großes Grundstück erworben, auf dem ein Heustadel mit Wagen- und Werkzeugraum, weiters ein Pferde- und Kuhstall errichtet wurden. Kaum war der Holzrohbau fertig, wurde er von einem Sturm zerstört; mit Hilfe der Nachbarn gelang der Wiederaufbau in kurzer Zeit. Mit dieser Investition und ihrem strengen Sparkurs schufen die Schwestern die Voraussetzung, in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre Hilfe zu leisten, wo staatliche Stellen versagten: Kinder von arbeitslosen Halleinern wurden versorgt, Armenausspeisungen wurden organisiert.

Im Mai 1940 wurde das Mutterhaus der Halleiner Schulschwestern in der Pfarrgasse neben einer Reihe ordenseigener Güter von den Nationalsozialisten widerrechtlich enteignet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Schwestern eine Zeitlang mit der Suche nach einem Mutterhaus beschäftigt. Das Haus in der Pfarrgasse konnten sie nicht wieder beziehen, denn dort war die Bezirkshauptmannschaft, die nach dem Brand im ehemaligen Kloster auf dem Georgsberg ihre frühere Unterkunft verloren hatte, einquartiert. Im Juni 1945 konnte das Gartenhaus, während des Krieges dem NS-Bürgermeister Franz Moldan zugeschanzt, als erste Zufluchtsstätte nach dem Krieg von der Generalvikarin bezogen werden. Auf der Suche nach einem neuen Mutterhaus stießen die Schwestern zunächst auf die Villa Trapp, was aber am Preis von 85.000 Dollar scheiterte. Auch das Projekt des Wiederaufbaus des Klosters auf dem Georgsberg zerschlug sich. Nach einer Besichtigung des Schlosses Aigen in der Schwarzenberg-Promenade wurde kurzerhand der Beschluss gefasst, einen Mietvertrag abzuschließen, und nach langwierigen Verhandlungen mit den Amerikanern konnten die Schwestern am 2. Juli 1945 in das neue Mutterhaus einziehen.

Schloss Aigen blieb jedoch nur eine Interimslösung für drei Jahre; die steigende Miete für das Gesamtobjekt machte eine weitere Suche nach einem geeigneten Mutterhaus notwendig. Die Emsburg in der Hellbrunner Allee galt nach dem Kriegsende als „Deutsches Eigentum“, nachdem 1943 Hermann Göring das Gebäude als mögliche Unterkunft während der Festspiele für seine Jagdfreunde hatte erwerben können und kurz vor Kriegsende eine Führerinnenschule für den BDM untergebracht war. Bei der ersten Besichtigung durch die Schwestern mussten sie feststellen, dass der gesamte Komplex in den Nachkriegswirren vernachlässigt worden war und vor allem wegen eines Bombentreffers in der Nähe große Schäden aufwies. Als endlich der Entschluss fiel, die Emsburg den Halleiner Schwestern zu vermieten, vollbrachten die Schwestern in Eigenregie wesentliche Renovierungsarbeiten und konnten am 24. Mai 1948 in die Emsburg einziehen. Als 1949 immer weniger Aussicht bestand, in das alte Mutterhaus in Hallein zurückzukehren, reifte der Gedanke, die Emsburg zu kaufen. Doch es fehlte an Geld, bis der Zufall zu Hilfe kam: Dem katholischen Siedlungswerk „Frieden“, das unter seinem Aufsichtsratsvorsitzenden Jakob Fried im Wohnbau engagiert war, wurde der landwirtschaftliche Besitz der Kongregation in Rif-Taxach zum Kauf angeboten. Am 3. März 1949 wurde der von der Salzburger Landesregierung vorgelegte und von der Amerikanischen Militärregierung genehmigte Kaufvertrag der Emsburg unterzeichnet.

Die Schwestern hatten aber selbst noch kein Geld, um die Kaufsumme für die Emsburg zu begleichen. Für die Zwischenfinanzierung sprangen die Erzdiözese und die Schwesternkongregation in Amstetten-Judenau ein; außerdem musste die Halleiner Schwestern einige Objekte in Hallein und in den aufgelassenen Filialen abgeben. Am 30. März 1950 erfolgte endlich die Vertragsunterzeichnung für den Grundverkauf in Rif-Taxach. Die Vertragssumme von 300.000 Schilling musste sofort einem Sperrkonto der Amerikanischen Militärregierung zugewiesen werden. Jetzt konnten die Planungen für die Rehhofsiedlung beginnen!
Nach dem Spatenstich am 20. April 1951, dem viel Prominenz beiwohnte, schrieben die Salzburger Nachrichten am 23. April:
„Die Rehhofsiedlung ersteht auf einem 7,8 Hektar großen, von den Halleiner Schulschwestern zur Verfügung gestellten Grund in landschaftlich reizvoller und gesunder Lage mit einem herrlichen Blick gegen Hallein und das südliche Gebirgspanorama. Die Finanzierung wurde mit Hilfe des Bundes-, Wohn- und Siedlungsfonds, der Landeshypothekenanstalt und der Eigenmittel der Siedler sichergestellt … Es sind insgesamt 103 Siedlungshäuser sowie Kindergarten, Schule und Kirche vorgesehen, weiter drei Geschäfte und ein Gasthaus. Im ersten Bauabschnitt werden 48 Siedler ihr Heim erhalten, wobei 38 einfache und fünf Doppelhäuser erbaut werden … Zu jedem Haus gehören 600 m² Gartengrund. Pro Wohneinheit sind 8.700,- S Anzahlung erforderlich, die weitere Abzahlung muß in 40 Jahren erfolgen, jedoch geht das Haus schon in drei Jahren in das Eigentum des Siedlers über.“
Bereits nach sieben Monaten Bauzeit konnte am 21. Oktober die Einweihung von 48 Häusern der ersten Bauetappe erfolgen!

Quelle: Aus dem Buch von Prof. Franz Ortner / Theresia Zechner und die Halleiner Schulschwestern zusammengefasst.

Geschichte Wasserversorgung

Quelle:: https://www.rhv-tn.at/Geschichte_Wasserversorgung

Brunnenbau in den 40er Jahren

Bis 1866 bestand keine zentrale Versorgungsanlage, die Stadt wurde mit Trink- und Nutzwasser ausschließlich über Brunnen versorgt, die von den sogenannten "Ursprungsquellen" gespeist wurden. Ab 1866 wurden am Dürrnberg die "Abstwaldquellen" und die "Fieberbründlquelle" gefasst und durch Holzleitungen wurde das Wasser in Stadt geleitet. 1895 wurden die Holzleitungen durch Metallleitungen ersetzt. Gleichzeitig wurde ein Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 250.000 Liter gebaut, ein Ringwasserleitungsnetz in der Altstadt verlegt und die Häuser angeschlossen. Damals wurden 7500 Bewohner mit einem pro Kopf Tagesverbrauch von rund 50 Litern versorgt.

Der eigentliche Anlass für die Errichtung einer modernen Wasserversorgung war eine Typhusepidemie, die 1938 in Hallein ausbrach. Man vermutete, dass diese schwere Krankheit durch den schlechten Wasserzustand hervorgerufen wurde. Daraufhin wurden im Süden der Stadt im Ortsteil Gamp Probebohrungen für einen Brunnen durchgeführt. Aufgrund der günstigen Ergebnisse wurde 1943-44 ein Brunnen mit 75 Liter/sec. und später ein Hochbehälter (an der heutigen Dürrnbergstrasse) mit einem Fassungsvermögen von 1.000.000 Liter errichtet.

Im Jahre 1950 wurde in der Stadt Hallein mit den angeschlossenen Stadtteilen 200 Millionen Liter Trinkwasser verbraucht. 1956 wurde der Stadtteil Neualm ebenfalls mit einer Ringwasserleitung erschlossen, sodass bereits 1968 der Wasserverbrauch auf 950 Mill. Liter angestiegen ist. Zu dieser Zeit, betrug die Länge der Versorgungsleitungen 45 km. 1976 wurde ein weiterer Brunnen in Gamp mit einer Leistung von 150 Liter/sek in Betrieb genommen. Der Ortsteil Bad Dürrnberg wurde bis 1978 von insgesamt 19 Quellen mit Wasser versorgt.

Das Quellwasser musste aus Sicherheitsgründen durch eine Filteranlage entkeimt werden. Eine Pumpendruckleitung wurde gebaut, somit konnten die Quellen und die Entkeimung stillgelegt werden. 1985 wurde der Hochbehälter auf der Raspenhöhe mit einem Fassungsvermögen von 750.000 Liter in Betrieb genommen. Damit konnte der 1954 errichtete alte Hochbehälter aufgelassen werden. Die Schöndorferquellen stehen weiter als Notversorgung zur Verfügung.

Für den Norden der Stadt, die Rehhofsiedlung, wurde 1954 ein eigener Brunnen mit einer Leistung von 10 Liter/sec. gebaut. 1983 wurde eine Verbindungsleitung zwischen dem Brunnen Gamp und der Rehhofsiedlung hergestellt und der Hochbehälter auf 500.000 Liter Inhalt vergrößert. Der Brunnen Rehhof wird nur mehr als Notversorgung in Bereitschaft gehalten.

1976 wurde eine überregionale Versorgung, der Wasserverband Salzburger Becken, gegründet. 1984 wurde eine Wasserschiene von Salzburg-Eichet in den Raum Hallein verlegt, wo Trinkwasser vorerst aus dem Brunnengebiet Gamp eingespeist wird und später vom eigenen Brunnen aus dem Raum Vigaun. Dadurch ist für Hallein eine optimale Versorgungssicherheit für Jahrzehnte garantiert.

Seit 1. Jänner 2000 führt auf Grund eines Vertrages der RHV-TN die Wartung und Instandhaltung der Wasserversorgungsanlagen der Stadt Hallein durch. Grundlage der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen sowie die Wasserleitungsordnung der Stadt Hallein.